Quartierszentrum und Seniorenwohnungen

Situation

Basisidee des Entwurfes ist die konsequente Weiterentwicklung und Optimierung der vorhandenen städtebaulichen Situation. Mit nur geringen Änderungen an Kubatur und Höhenlage wird aus dem bisherigen "Zeilenbau mit Abstandsgrün" eine hervorragende "Wohnlage im Park". Die ortsprägenden Elemente, wie zum Beispiel der alte Baumbestand, wie aber auch der insgesamt parkartige Charakter der Zeilenbebauung prägen auch zukünftig die Identität des Ortes. Gegenüber einer direkten Zuordnung von "privatisierten" Grün-/ Freiflächen wird der Ausweisung einer gemeinschaftlich zu nutzenden "Parkanlage" der Vorzug gegeben. Differenzierte Zonierungen für Kommunikation und Bewegung wird mit einfachen und wenig kostenintensiven Mitteln geschaffen. Zur Erreichung einer hohen Nachhaltigkeit werden gröstmögliche ökologische Maßnahmen angestrebt. Die städtebaulichen Fortbewegungen (Südausrichtung) beziehungsweise die gemeinsame Energiezentrale als BHKW sind Basis der angestrebten hohen Umweltqualität.

Architektonische Konzeption

Die Funktionalität der Grundrisse sowie die innere Anordnung der Räume zueinander ergibt sich aus einer konsequenten Zonierung. Sämtliche Wohnungen werden über Witterungsgeschützte Laubengangtreppenhäuser erschlossen. Durch die Fassadenseitig angeordneten Kellerboxen ist eine kostengünstige und klimatisch sinnvolle (keine Glasfassade nach Norden) Erstellung sichergestellt. Alle Wohnungen sind Barrierefrei mittels Aufzug erreichbar und ermöglichen somit eine lange Bewohnbarkeit der Wohnungen im Alter. Die interne Gebäudestruktur fokussiert mit der vorgeschlagenen charakteristischen Nutzungsverteilung die Möglichkeit "informeller Kommunikationsräume". Sinngemäß befinden sich sämtliche Kellernebenräume wie Lager, Waschraum, ect. im Erdgeschoss, was die angestrebte Mikrogemeinschaft der "Hausbewohner" unterstützt.

Bauweise / Freiflächen

Die angestrebte Architektursprache vermittelt den Eindruck einer unprätentiösen Einfachheit und Beständigkeit. Die vorgeschlagenen Materialien bleiben im 50er Jahre Duktus der lokalen Bautradition im Vorwerk (zum Beispiel Putzfassaden, Befensterung, geneigte Dächer...) und werden bis in die Freiflächen konsequent fortgesetzt. Die Zeilenzwischenräume sind konsequent als "Parklandschaft" mit geschwungenen Rollstuhlgerechten Spazierwegen angelegt. Darin eingebettet befinden sich verschieden ausgebildete Aufenthaltsräume und Ruhezonen verschiedener Thematik. Die besonnten südlichen Bereiche sind als privat nutzbare Zone mit eingezogenen Freisitzen ausgebildet. Die Rasenflächen sind großzügig als eine Struktur aus hohen Streuwiesen und gemähten Spiel- und Erholungsflächen konzipiert.

EG

OG

Fakten

Standort Einsteinstrasse 1, 95100 Selb
Bauherr Stadt Selb, Wohnungsbaugesellschaft Selb
Wettbewerb 1. Preis, Beauftragung der Gesamterstellung in 2 BA
Status fertig gestellt 2009
Nutzfläche ca. 1930 m2
BRI ca. 13000 m3
Einheiten 30 WE als barrierefreie WE 2/3 Zi. Whg., 3 Beh.-Whg., „Mittagstisch“
Planung GAP, München
Freiflächen GAP, München
Fotografie Kaunat, München