Revitalisierung Pfarrzentrum Berg

Situation

Das in den 60er Jahren erbaute Ensemble aus Pfarrheim, Kindergarten und Wohnhaus liegt etwas in Randlage Aufkirchens mit seiner mächtigen Kirche und dem denkmalgeschütztem Pfarrhaus. Auf Grund des Sanierungsstaues und der nicht mehr zeitgemässen Ausstattung konnte das Pfarrheim in den letzten Jahren nicht mehr optimal genutzt werden. Der fehlende statische Nachweis des mit Brettbindern erstellten Dachstuhles, bzw. Brandschutzmängel führten in der Folge zu einer kompletten Nutzungsaufgabe.

Architektonische Konzeption

Über einen Zeitraum von mehreren Jahren wurden verschiedene Ansätze vom Abbruch des Gebäudes mit kleinerem Ersatzbau bis zur zuletzt realisierten Lösung einer leicht adaptierten Umbauvariante für temporäre Nutzungszeiten erarbeitet.
Fehlende Fluchtwege, verbrauchte Einrichtungen und erhebliche Brandschutzdefizite nahm der Bauherr als Anlass das Gebäude neu zu entwickeln. Bei klarer räumlicher Zuordnung bisher vermischter Funktionen, sowie unter Berücksichtigung aktueller ökologischer Belange, entstand in zeitgemässer Architektur ein dem Ort angemessenes Gebäude. In Fortführung der Tradition der in den 60er Jahren sparsam errichteten Gebäude wurde mit einer reduzierten, aber prägnanten Sprache das Gebäude neu interpretiert, wobei ein der öffentlichen Nutzung entsprechendes Erscheinungsbild angestrebt wurde.

 

Der ursprünglich frontal angeordnete Haupteingang wurde westlich im großartigen Pfarrgarten mit altem Baumbestand angeordnet. Die selbstverständliche Grundrissanordnung ermöglicht mittels flexibler Raumabschlüsse hohe Flexibilität bei der zukünftigen Nutzung.
Die angestrebte architektonische Homogenität und Einfachheit der Gebäude wird auch in den Freiflächen konsequent fortgesetzt. Ein differenziertes, sparsames Oberflächengefüge ermöglicht zukünftig eine geordnete Parkierungssituation neben einer KFZ-freien Zugangssituation.

Ökologische Aspekte / Ausstattung

Trotz des begrenzten Budgets wurde bei Materialwahl und Möblierung auf eine qualitätvolle Ausführung Wert gelegt. Anstelle einer wärmeschutztechnischen Generalsanierung wurde die fehlende Ertüchtigung durch intelligente Steuerung der Nutzungszeiten und darauf abgestimmte Heizperioden alternativ gelöst. Dieser unkonventionelle Ansatz spart einerseits Investition und regt andererseits energiesparendes Wirtschaften an.

Fakten

Standort Lindenallee 2, 82335 Berg-Aufkirchen
Typologie Umbau / Generalsanierung Pfarrheim
Bauherr Katholische Kirchenstiftung Aufkirchen Mariä Himmelfahrt
Wettbewerb entfällt
Status fertig gestellt 2009
Nutzfläche 495 m2
BRI 2427 m3
BGF 696 m2
Grundstück 6911 m2
Bauweise Massivbau monolithisch
Energiekonzept Gasbrennwerttherme
Planung GAP, München
Freiflächen GAP, München
TGA-Planung Betzinger Josef Versorgungstechnik, Waakirchen · Ingenieurbüro Baumgartner, Berg am Starnberger See
Statik H. Tischner + K. Pache Ing.
Fotografie Kaunat, München
Veröffentlichung muenchenarchitektur.com